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FUTURE PERSONA 

Gestalte nutzer*innenzentrierte Produkte von Morgen

 

Mit Future Persona könnt Ihr auf Grundlage einer bestehenden Persona und anhand von Trends erkunden, wie sich das Leben und die Bedürfnisse von Nutzer*innen in der Zukunft verändern könnten. Die Projektion der Persona in die Zukunft sensibilisiert uns für mögliche Verschiebungen in den Bedürfnisstrukturen der Nutzer*innen und ermöglicht uns somit, Produkte und Services entsprechend auf die Zukunft auszurichten.

Du kannst diese Methode sehr gut in ein bestehendes Workshop-Konzept einbauen oder einen eigenen Mini-Workshop (90 Minuten) damit konzipieren, um das Verständnis der vorhanden Personas zu schärfen und dem Team einen neuen Blick auf die Persona zu geben mit Bezug auf spezifische Trends. Im folgenden findest Du alle Materialien, die Du dazu brauchst, und eine Schritt-für-Schritt Anleitung:

 

Vorbereitung

  • eine*n Facilitator für den Workshop und ein Team
  • eine entwickelte Persona und ein gemeinsames Verständnis dieser Persona im Team (falls Du nicht weißt, wie Du eine Persona entwickelt, schau’ mal hier 😉)
  • 15-20 wichtige Aspekte, Zitate und Gedanken der Persona auf einzelne Moderationskarten geschrieben
  • ausgewählte Trends, welche Deine Branche oder Eure Produkte in Zukunfts beeinflussen könnten (Für Inspiration zur Identifikation solcher Trends, schaut mal beim Zukunftsinstitut vorbei)
  • Template: Persona Bedürfnisse (hier)
  • Template: Persona Auswirkungen Zukunftstrend (hier)
  • Workshop-Material: Post-It’s, Stifte, Klebepunkte, Klebeband, Time-Timer, Snacks, etc.
 

Vorgehen

1. Intro (10 Minuten)

Beginne damit Deinem Team kurz vorzustellen, was das Ziel des heutigen Workshops ist, den Zeitrahmen festzustecken und eine grobe Übersicht über den Ablauf des Workshops zu geben. Lege Wert darauf, dass allen Teilnehmenden klar ist, dass wir aus der heutigen Perspektive die Zukunft nicht voraussagen können. Wir können nur Aussagen darüber treffen, welche Szenarien möglich, wünschbar oder wahrscheinlich sind. Das bedeutet, dass ein Teil der Übungen auf Annahmen beruhen, welche mit Unsicherheit behaftet sind. Es gilt sich über diese Annahmen nicht in Diskussionen zu verlieren, sondern anhand dieser Hypothesen mögliche Auswirkungen auf Produkte und Dienstleistungen zu erkunden.

2. Warm-Up (5 Minuten)

Mache mit Deinem Team als nächstes ein kurzes Warm-Up, um das Team auf das Mindset des Workshops einzustimmen. Dafür eignet sich etwas, das dazu anregt außerhalb der gewohnten Bahnen zu denken. Falls Du Warm-Up Inspirationen brauchst, frag’ mal den Facebook-Bot von unseren Freunden bei 3w20 (hier).

3. Personawissen vertiefen (15 Minuten)

Um Dein Team auf die Arbeit mit der Persona einzustimmen, ist es sinnvoll, die Empathie zu der Persona aufzufrischen. Nutze hierfür Deine vorbereiteten Moderationskarten mit wichtigen Aspekten, Zitaten und Gedanken der Persona. Die Aufgabe ist es nun reihum einen Tag im Leben der Persona zu erzählen, wobei immer wieder auf die wichtigen Aspekte der Persona Bezug genommen werden muss. Fange an, indem Du die erste Moderationskarte vom Stapel nimmst und mit dem Aufwachen der Persona beginnst. Wenn Du die morgendliche Tätigkeit beschrieben hast, gib’ den Stapel weiter an die nächste Person, die die Geschichte fortführt und Bezug nimmt auf den neuen Aspekt, der auf der Moderationskarte steht. So geht es im Uhrzeigersinn weiter bis keine Moderationskarte mehr übrig ist und die Persona schlafen geht.

4. Persona Bedürfnisse (15 Minuten)

Nimm’ Dir nun das erste Template (Persona Bedürfnisse) zu Hand und erkläre dem Team was zu tun ist: Sammelt zuerst relevante Bedürfnisse der Persona auf Post-Its. Ordnet die Bedürfnisse in das Bedürfnisdreieck ein, je nachdem, ob es sich um ein funktionales, emotionales oder normatives Bedürfnis handelt. Falls ihr die Bedürfnisse Eurer Persona im Vorhinein schon identifiziert habt, super! Dann übertragt sie einfach in das Template.

Markiert im letzten Schritt auf dem Template, wo in dem Bedürfnisdreieck der Schwerpunkt liegt (d.h. wo die meisten Post-Its kleben), um zu identifizieren, ob emotionale/funktionale oder normative Bedürfnisse derzeit am präsentesten sind.

Hier seht ihr ein Beispiel für die möglichen Bedürfnisse einer Persona an ein Unternehmen, welches Smoothies herstellt. Wenn ihr alles richtig gemacht habt, müsste das Template danach so aussehen:

 

5. Zukunftstrends auswählen (15 Minuten)

Im nächsten Schritt geht es darum wichtige Trends zu identifizieren, welche das Leben in Zukunft verändern könnten. Dabei geht es nicht um technologische Trends (z.B. KI), sondern um Trends, die die Handlungsmotive und Bedürfnisse Eurer Persona in Zukunft verändern könnten (z.B. Gender Shift). Nutzte dabei als Inspiration Trendkarten oder sammel im Vorfeld gesellschaftliche Trends und stelle sie dem Team kurz vor. Beginnt mit dem Trend, den ihr als am wichtigsten bewertet und tragt auf dem zweiten Template (Persona Auswirkungen Zukunftstrend) den Einfluss, den dieser Trend derzeit auf das Leben der Persona hat ein. Nehmt dabei Bezug auf die Lebensbereiche, welche Schnittpunkte zu Eurem Produkt bieten.

 6. Szenario entwickeln (15 Minuten)

Im nächsten Schritt geht es darum ein mögliches Szenario zu entwickeln, wie dieser Trend das Leben der Persona in Zukunft verändern könnte. Dieses Szenario ist nur eines von vielen und es gibt keine Gewissheit zu wissen, ob es wirklich so eintreten wird oder nicht. Es geht vielmehr darum eine mögliche Veränderung zu betrachten. Wenn Euch mehrere unterschiedliche Szenarien einfallen, dann beginnt erstmal mit einem. Ihr könnt danach immer zu diesem Punkt zurückkehren und ab hier nochmals durch den Prozess laufen. Trag dieses Szenario in das Template ein.

7. Auswirkung auf Bedürfnisstruktur (15 Minuten)

Ohne Euch zu sehr an die “alten” Bedürfnisse anzulehnen, sammelt nun die hypothetischen Bedürfnisse der Persona in dem spezifischen Szenario auf Post-Its. Tragt diese Bedürfnisse wieder, wie in Schritt 4 in das Bedürfnisdreieck ein und markiert die Stelle der präsentesten Bedürfnisse. Somit wird ein Vergleich der Bedürfnisstruktur mit dem vorher ausgefüllten Template möglich und Implikationen für Euer Unternehmen sind ableitbar.

Hier das ausgefüllte Template unseres Smoothie-Unternehmes mit den Auswirkungen des Trends Neo-Ökologie.

Puh, fertig. Und jetzt?

Ihr habt es geschafft! Ihr habt gemeinsam im Team Eure Personabedürfnisse rekapituliert und die möglichen Auswirkungen eines Trends auf das Leben und die Bedürfnisse Eurer Persona entwickelt. Was haben wir nun davon? Einerseits hilft diese Methode ungemein das Verständnis und die Empathie zu der Persona zu schulen. Andererseits gibt es viele Möglichkeiten hiermit weiter zu arbeiten: Man kann für diese veränderten Bedürfnisse Ideen finden und Prototypen entwickeln, welche bezüglich eines Trends zukunftsfähig sind. Hauptsächlich ist man somit als Unternehmen auf bestimmte Veränderungen am Markt und in der Gesellschaft vorbereitet, um in Zukunft schneller darauf reagieren zu können.

Probiert die Methode einfach mal selbst aus und erlebt welchen Mehrwert sie Euch bringt!

Ihr habt noch offene Fragen oder habt eine ähnliche Methode entwickelt?

Wir sind gespannt auf Euer Feedback! Schreibt uns eine E-Mail: robin@kobold.berlin.

Wir freuen uns von Euch zu hören!
Das Team von Kobold